Von der Wüste in die Hauptstadt
Morgens ging es bei uns heute früh los. Ohne weitere Ansagen vom OK am Vorabend, wann es denn heute weitergeht, wurden wir alle von Toby am Morgen gegen 8 Uhr geweckt mit der Neuigkeit, dass die Schulkinder, denen wir die Schulranzen und Spielsachen überreichen sollten, bereits gegen 08:30 Uhr im aufgestellten Zelt eintreffen sollten. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns also vollbepackt auf den Weg ans andere Ende des „Campingplatzes“ (Sandwüste) zum Gemeinschaftszelt.
In der natürlich folgenden Rede wurde uns nochmal nähergebracht, für welchen Zweck die Schulranzen und Spielsachen gespendet werden: Atef, der Schulleiter, den wir bereits am Vorabend kenne lernen durften, stellte das Schulprojekt vor. Nebst einer normalen Grundschule samt Kindergarten werden dort ebenfalls syrische Flüchtlingskinder unterrichtet, genauso wie Kinder mit Behinderungen. Das Dorf, in dem sich die UNHCR-zertifizierte Schule befindet, lag nur 2 km entfernt von unserem Nachtlager und umfasst etwa 12000 Einwohner plus zusätzlich 4000 syrische Flüchtlinge. Luftdistanz zu Grenze nach Syrien war wohl etwas mehr als 10km. Generell sei an dieser Stelle erwähnt, dass Jordanien mit seinen etwas mehr als 9 Millionen Einwohnern über 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen hat.
An diesem Morgen wurden also mehrere Kinder mit neuen Schulranzen beglückt – mit den letzten, die wir aus Oberstaufen noch dabeihatten. Nachdem sich bei der Planung der Schulranzen wohl ein Engpass ergeben hat, wurden zuerst die syrischen Flüchtlingskinder mit Schulsachen ausgestattet, ehe der Rest ebenfalls Taschen und/oder Spielsachen erhielt.
Im Anschluss besuchten wir die Schule vor Ort – sie lag wie bereits erwähnt lediglich einen kleinen Wüstentrip entfernt im Nachbardorf. Atef empfing alle Rallyeteilnehmer und wir konnten uns ins Gästebuch eintragen – ungewohnt in der arabischen Reihenfolge „von hinten nach vorne“. Nach freier Zeit zum Besichtigen der Schule, die unter anderem auch mit einem Computerraum mit einem Klassensatz PCs ausgerüstet war, schlossen wir unseren Rundgang in Atefs Büro ab. Dort zeigte er uns noch stolz die ganzen Zertifikate der Schule und dass er bereits mit der jordanischen Königin an einem Tisch gegessen hat.
Nach der Verabschiedung machten wir noch einen kleinen Abstecher an die syrische Grenze. Der Grenzposten machte zuerst einen verlassenen Eindruck. Nachdem aber etwa 15 Autos davor parkten und anfingen Fotos zu schießen, kamen doch etwas nervöse jordanische Grenzbeamten angelaufen, die uns nämliches verboten. Gegen ein paar Selfies der Einheimischen mit den blonden Frauen unserer Gruppe vor gleicher Kulisse gab es aber nichts einzuwenden. Mit unseren Schnappschüssen im Gepäck setzten wir unsere Reise Richtung Nationalpark fort.
Schöne Landschaften begleiteten unsere Teamkolonne. Drohnenfotos wurden geschossen und Kameras aus den Fenstern gehalten. Leider verloren wir beim Filmen mit der Drohne während der Fahrt den Funkkontakt, sodass diese sich im Autolandmodus zurück zu ihrem Startplatz begab und unter Warten der gesamten Kolonne wieder eingesammelt werden musste. Der Versuch von Carsten auf dem Rückweg Zeit durch Geschwindigkeit zu kompensieren landete unbeschadet im Kiesbett und nachdem noch anderem Teams ihre verlorenen Handys und Kameras eingesammelt haben, setzte die Kolonne ihren Weg fort.
Leider schien die Kolonne etwas zu lang und nach dem Einscheren eines Random-Zivilisten in unsere Reihen, verloren wir leider mit zwei Autos anderer Teams den Anschluss an unsere Führung. Wir setzten also unseren Weg nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens, mit nur 5 Autos fort. Die Ansage vom OK war: „Sucht euch halt ein billiges Hotel in Amman“; das Roadbook legte uns nahe den Innenstadtraum nicht zu verlassen. Wir fuhren also zum Days Inn, bei dem mehrere Teams bereits Reservierungen hinterlegt haben. Nachdem wir uns zuerst inkognito in die Lobby zum Free Wifi erschlichen und unsere Raodbookbilder am Drucker druckten, buchten wir am Ende doch noch ein Zimmer im Hotel.
In der Lobby selbst konnten wir total underdressed noch einer Hochzeit beiwohnen, aber generell wurde die Zeit natürlich für Roadbook und Blog genutzt. Danach ging unser Team getrennte Wege: Carsten, Toby und Jani verabschiedeten sich Richtung Stadtzentrum mit mehreren anderen Teams zu einem leckeren Abendessen und den anschließenden Feierelichkeiten zum Nationalfeiertag, während bei Johnny, Jerome und Phil zuerst ein kleines Fitnessprogramm auf dem Plan stand, was von auf dem Balkon mit dem Gaskocher zubereiteten Leckereien auf dem Zimmer gekrönt wurde.
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