Familienkutschen am Limit

15.05.2017 | Borsa, Türkei


Heute Morgen ging es pünktlich um 10 Uhr an den Start. Dort haben wir vom OK (Organisationskomitee) eine Tagesroute auf einem ausgedruckten Google-Mapsauszug bekommen.  Wirklich erkannt darauf haben wir nichts, unseren Weg sollten wir trotzdem finden.

Gleich nach dem Start ging es auf einer Pflasterstraße neben der Burg den Berg hoch. Oben angekommen genossen wir die herrliche Aussicht über das langgezogene Tal im Hintergrund und den alten Ausgrabungen von Häusern im Vordergrund. Aufgabe an dieser Bergkuppe war es ebenfalls ein Teamfoto bei einem altehrwürdigen Eingang zu machen.

Im Anschluss ging es auf einen etwa 30km langen Offroad-Kurs, der uns durch viele kleine Orte und herrliche Landschaften führte. Wie bereits erwähnt hat uns die ausgeteilte Karte bei der Wegfindung eher weniger geholfen; die vom OK aufgestellten Schilder waren da schon hilfreicher. Unsere Familienautos konnten sich zum ersten Mal auf richtigen Offroadstraßen bewähren. Leichte Bodenaufsetzer vor allem von unserem Lowrider waren bei diesen Wegen und den großen herumliegenden Steinen vorprogrammiert – unsere Autos haben diesen Kurs trotzdem ohne Schäden verlassen. Ein Highlight war definitiv eine kurze Flussdurchquerung, bei der auch bei uns die Reifen zwischenzeitlich ordentlich durchdrehten. Selbstverständlich wurde diese Gelegenheit wieder genutzt um Aufnahmen von uns aus der Luft anzufertigen. Nach einem weiteren kurzen Sightseeing- und Fotopunkt bei einer Hetitergrabkammer, machten wir uns auf den relativ kurzen Weg nach Ankara.

Unsere gekonnte Stadtnavigation führte uns zu unserem nächsten Stopp, dem Hippodrom in Ankara. Dessen Position haben wir schnell gefunden, doch leider war kein Eingang zu sehen. Für unsere Verhältnisse pünktlich angekommen sind wir noch eine Stunde im Kreis gefahren, haben unzählige Polizisten, Taxifahrer und Einheimische gefragt, unzählige irreführende Antworten führten uns am Ende zum Ziel. Erschwerend kam an diesem Sonntagnachmittag eine Großveranstaltung nahe des Hippodroms hinzu, sodass unzählige Busse die Straßen blockierten. Endlich dort angekommen trafen sich alle Teams auf der langen Geraden der Rennbahn. Die Spannung stieg, denn gleich ging unser erstes Stadtrennen los. Nach kurzer Einweisung in die Strecke und die Sicherheitsregeln wurden unsere Autos auf eine lange Linie in Position gestellt. Der sogenannte Le Mans Start ist ein Relikt aus den Anfangstagen des Rennsports: Die Fahrer stehen etwa 100m entfernt - ebenfalls in einer Linie - ihren Autos gegenüber, rennen zu Ihren Autos, starten und fahren dann alle auf eine Haarnadelkurve zu. Für die Autoenthusiasten unter uns: Das ist der Grund warum bei Porsche immer noch das Zündschloss auf der linken Seite ist, denn da spart man wertvolle Hundertstel die über Sieg und Niederlage entscheiden können. Jérôme im Escort, Carsten im Zafira und Toby im Focus machten sich bereit in die Autos zu springen. Johnny als fotografierender Beifahrer im Escort sorgte für Fotos während der Strecke und ein zusätzliches Paar Augen, während Jani und Phil an der Strecke standen und ebenfalls Fotos vom Geschehen machten. Nach dem Start wurde es schnell unübersichtlich, Autos beschleunigten, kreuzten und es roch nach Gummi, Kupplung und Bremse. Zafira und Focus kamen gut weg, doch leider sprang der Escort nicht sofort an. Jerome kompensierte das durch ein cleveres Fahrmanöver und konnte sich somit gut im Feld einreihen. Auto um Auto wurde überholt, der Motor wurde auf ungewohnte Drehzahlen beschleunigt und abrupt wieder abgebremst. Durch die Schikane bis zu einem weiteren Haarnadelstück ging es auf die finale Gerade. Ohne Schaden und mit einem breiten Grinsen hielten die Jungs am Ziel. Der erste Platz wurde es für uns leider nicht, es hat trotzdem eine Menge Spaß bereitet.

Nach Ratlosigkeit und einem kurzen Verfahren im Verkehrschaos in Ankara haben wir uns auf die Strecke nach Haymana gemacht. Gegen halb neun dort angekommen wurden wir von einem zivilen Fahrzeug zum zentralen Treffpunkt am Marktplatz geleitet. Schon beim Start in Oberstaufen wurden wir auf das besondere Thermalwasser dieser Stadt aufmerksam gemacht. Zufälligerweise war das Hamam-Bad direkt am Marktplatz gelegen. Trotzdem nutzen wir dieses Angebot für 10 TL pro Person unsere Astralkörper wieder sauber zu bekommen. Das Hamam-Bad ist eine Mischung aus einem heißen Thermalwasserpool und einem mit Steinbänken versehenen Waschraum, wo es nebst mehreren heißen Steinwaschtrögen auch Waschlappen gab, mit denen man die Haut abrubbeln konnte. An dieser Stelle sei natürlich noch zu erwähnen, dass sich Haymana selbst zur Stadt mit dem besten Heilwasser der Welt gekrönt hat! Das Hamam enttäuschte dafür auf voller Linie, es war voll, laut und eher ein bisschen schäbig.

Am Abend wurden wir mit Eskorte vom Ort anschießend zum Campingplatz geleitet, wo es nach einem kleinen Abendessen auch bald zu Bett ging.






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