Rallye in der Großstadt
In der heutigen Nacht wurden wir im Gegensatz zum vorherigen Tag mit Schlaf verwöhnt – ganze sieben Stunden gab es für uns, welch Luxus. Das anschließende Frühstück mit belegten Brötchen und türkischen Käse-Blätterteighörnchen wurde uns samt Kaffee und Tee vom türkischen Fußballverband bereitgestellt.
Nach der Ansage, dass es um 8 Uhr nach Istanbul losgeht, haben wir uns um 8.30 Uhr pünktlich mit Polizeieskorte in großer Kolonne auf den Weg gemacht. Den Anschluss an die Kolonne zu halten wurde zusehends schwieriger und wurde nur durch sehr enges Zusammenbleiben sichergestellt. Die Polizei führte uns über die 2. Bosporusbrücke wieder nach Europa. Dort wurden wir auf der wunderschönen Bosporusstraße durch Ortaköy, Besiktas, über die Galatabrücke eskortiert. Die Menschen haben den auffälligen Konvoi bestaunt und gefeiert, wir hatten reichlich Gelegenheit bei stockendem Verkehr Fotos zu machen und das Verkehrschaos zu genießen. Einen großen Dank an die Istanbuler Polizei, die uns den glorreichen Einzug auf dem Bobbycar ermöglicht hat. Unser Stellplatz war mitten im Altstadtviertel am Hippodrom in Sichtweite der weltberühmten Blauen Moschee. Eine riesige Rallyeparty war aufgebaut, viele Menschen kamen und haben uns nach unserem Abenteuer ausgefragt. Mit unserer besonderen Lackierung, der blauen LED 101 auf unserem Dach und natürlich unserer offenen Art konnten wir die Sympathien der Bevölkerung gewinnen. Kaum angekommen haben wir schon eine Freundin aus Istanbul getroffen mit der wir den Großen Basar nach Snacks und Ersatzteilen durchsucht haben. Nach einem kurzen Mittagessen mit Balik Ekmek, dem typischen Fischbrötchen aus Eminönü und einem Nachtisch im besten Halva Laden in Istanbul, machten wir uns wieder auf den Weg nach Sultan Ahmet, dem Altstadtviertel. Unser Roadbook hielt noch eine besondere Aufgabe für uns bereit, wir durften eine Rose im malerischen Gülhane Park pflanzen. Nach kurzer Verwirrung fanden wir den Garten. Die Rosen sind ein Zeichen für Völkerverständigung, Frieden und Freundschaft zwischen der Türkei und Deutschland. Wir danken an dieser Stelle nochmals Herrn Prof. Ressel, dem Rektor der Universität Stuttgart für die Rosen und seine Friedensbotschaft, die wir in der Klagemauer in Jerusalem hinterlassen werden.
Nach einem kurzen Besuch der Blauen Moschee machte sich der Fahrerpulk wieder auf den Weg.
Wieder mit Polizeieskorte ging es Richtung Asien, dieses Mal über die erste Bosporusbrücke. Das Ziel war der Verkehrsübungsplatz, das OK hat einen Acker für Jahre gepachtet und fängt nun an einen Verkehrsübungsplatz zu errichten. Schnell haben wir die Polizeieskorte aus den Augen verloren und waren zusammen mit Team Bordercross mitten in Istanbul verloren. Trotz unklaren Adressverhältnissen konnten wir das Fahrerlager am Verkehrsübungsplatz nach langer Suche finden, im letzten Zipfel von Istanbul gibt es einen Acker bis jetzt steht jedoch noch nicht viel. Uns erwartete ein großer Empfang, alle Kinder des Dorfes begrüßten uns per Handschlag, mit unsere wenigen Wörtern Türkisch konnten wir uns schnell Freunde machen. Besonders begeistert waren die Kids von unserer Hupe, die bis zum Tonausfall von den Kindern malträtiert wurden. Wir haben unseren Teil zum Aufbau beigetragen, die Stadt Plochingen hat uns einen Schilderwald vermacht, den wir nun auf dem Übungsplatz abgegeben haben. Dazu kommen noch einige Tretroller und Skateboards auf dem Kids fahren lernen können. Nach einem leckeren Essen und Trouble Shooting für den Blog, konnten wir unsere Nachbarn und Mitstreiter um das Kamel näher kennen lernen und sind dann mit der Aussicht auf einen langen, spannenden Tag in unsere Betten gestiegen.
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